Personen mit Asperger-Syndrom (AS) können eine Vielfalt an besonderen Qualitäten und Fähigkeiten besitzen, welche für den Arbeitgeber äusserst begehrenswert sein können (siehe Fähigkeiten). Trotzdem kann die Stellensuche, auf Grund von sensorischen Schwierigkeiten oder schwachen Kommunikationskompetenzen eine grosse Herausforderung für jemand mit AS darstellen.
Einige der Schwierigkeiten sind:
Stelleninserate
Stelleninserate beinhalten oft Fähigkeiten wie ‚Teamgeist‘ oder ‚gute Kommunikations-fähigkeiten‘, welche nicht zwingend notwendig sind um eine Arbeit erfolgreich zu meistern. Es kann durchaus sein, dass Menschen mit AS sich gar nicht erst auf solche Stellen bewerben, weil sie wissen, dass sie in diesen Bereichen Mühe haben, obwohl sie eventuell andere Fähigkeiten besitzen, welche besonders gefragt sind. Stelleninserate sollten deshalb nur wirklich notwendige Informationen beinhalten.
Bewerbungs-Screening
Autistische Menschen können für bestimmte Rollen eine besondere Begabung mitbringen, verfügen möglicherweise aber nicht über die erforderlichen Qualifikationen oder entsprechende Berufserfahrung. Im Lebenslauf kann Folgendes auffallen: Lücken oder Wechsel in der Ausbildung, Ausbildung über einen längeren Zeitraum abgeschlossen, Lücken zwischen Anstellungen, mehrere Jobwechsel, oder Referenzschreiben, die sich in der Einschätzung der Kompetenzen unterscheiden.
Dies kann auf Barrieren währen der Ausbildung, bei der Einstellung oder am Arbeitsplatz zurückzuführen sein, z.B. Kommunikationsprobleme, Annahmen über die Fähigkeiten der Person, mangelhafte Anpassungen, oder einen Wechsel des Vorgesetzten. Daher bewerben sich Menschen mit Autismus möglicherweise für Positionen, für die sie unterqualifiziert sind. Es kann aber auch sein, dass sie zwar über ein höheres Bildungsniveau, aber nicht über ausreichende Berufserfahrung verfügen und sich daher für Stellen bewerben, für die sie überqualifiziert sind. Aufgrund früherer erfolgloser Bewerbungen meinen manche, dass sie sich lediglich auf eine Einsteigerposition bewerben können. Für andere wiederum kann eine solche Anfängerposition genau der richtige Einstieg ins Unternehmen sein.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Menschen mit Autismus können ängstlich werden, wenn sie an unbekannte Orte kommen, neue Leute treffen oder unerwartete Fragen beantworten sollen. Diese Ängste können sich auf die Leistung während des Gesprächs auswirken. Schlüsselfaktoren für den Abbau von Ängsten sind Berechenbarkeit, Struktur und das Gefühl, die Kontrolle zu haben.
Das Interview
Bei einem Interview sind soziale und Kommunikations-Fähigkeiten sehr wichtig. Aufgrund von Empfindungs- oder Kommunikationsproblemen oder Unterschiede in der Verarbeitung von Informationen können Menschen mit AS Mühe in den folgenden Bereichen haben: non-verbale Kommunikation, ein Verständnis dafür, wann gesprochen werden sollte und wie viele Informationen gegeben werden sollten, ein Gespräch mit mehreren Teilnehmern zu verfolgen, offene, vage oder mehrdeutige Fragen zu interpretieren, Augenkontakt halten oder mit ablenkenden Reizen umgehen. Sie können auch Probleme haben, Ereignisse zu visualisieren, die sie noch nicht erlebt haben. Daher können hypothetische Fragen verwirren. Im Allgemeinen benötigen Autisten mehr Zeit als andere, um Informationen zu verarbeiten.
Praktika
Ein Praktikum als Teil des Bewerbungsprozesses ist eine ideale Gelegenheit für den Arbeitgeber, sich ein umfassendes Bild von den Fähigkeiten und Fertigkeiten der Person zu machen. Ausserdem kann die Person so die Teammitglieder kennenlernen.
Bewerbungs-Screening
Konzentrieren Sie sich eher auf die Fähigkeiten als nur auf die Qualifikation und/oder Berufserfahrung. Lücken im Lebenslauf müssen nicht zwangsläufig auf eine mangelnde Leistungsfähigkeit der Person schliessen lassen. Gehen Sie nicht davon aus, dass Autisten eine perfekt passende berufliche Rolle benötigen. Sie haben verschiedene Fähigkeiten und Interessen.
Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch
Stellen Sie der Person Informationen im Vorfeld zur Verfügung (Teilnehmende, Ort, Dauer, Fragen) und fragen Sie die Person, ob Anpassungen (besondere Beleuchtung, ruhiger Raum) nötig sind.
Das Interview
Erlauben Sie, dass die Person von einer Vertrauensperson während dem Interview begleitet wird. Diese kann Fragen so unformulieren, dass sie besser zu beantworten sind, oder der Person helfen, sich zurechtzufinden. Geben Sie der Person genügend Zeit, um Fragen zu beantworten. Stellen Sie keine weiteren Fragen, solange Sie auf eine Antwort warten. Führen Sie Einzelgespräche statt Panel-Gespräche und stellen Sie geschlossene Fragen, die spezifische, direkt und logisch sind. stellen Sie Fragen zu spezifischen Situationen, die die Person bereits erlebt hat. Bieten Sie eine Auswahl an mögliche Antworten, um der Person zu helfen, sich auf die Antwort zu konzentrieren.
Praktika
Integrieren Sie die Person in ein kleines, ruhiges und verständnisvolles Team.
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