Was ist Autismus?
Autismus, sowie seine mildere Form Asperger-Syndrom, ist ein neurologischer Befund, der ca. 1% der Bevölkerung betrifft (1). Autismus tritt bei Männern häufiger auf als bei Frauen: Gewisse Studien zeigen, dass ca. vier von fünf Menschen mit Autismus männlich sind (2). Obwohl die Ursache von Autismus heute noch unklar ist, deutet die Forschung an, dass eine Kombination von Faktoren - genetisch und umweltbedingt - zu Änderungen in der Gehirnentwicklung beiträgt und so zu den Merkmalen von Autismus führt. Diese Merkmale zeigen sich je nach Person in unterschiedlicher Weise und in unterschiedlichen Graden. Deshalb wird der Zustand heutzutage als eine Spektrum-Störung (AS) angesehen. Manche Betroffene führen ein unabhängiges Leben, andere benötigen Unterstützung in vielerlei Bereichen. Wie andere auch haben Menschen mit Autismus individuelle Persönlichkeiten, Interessen und Überzeugungen.
Personen mit Autismus verarbeiten Informationen anders als andere Menschen. Als Ergebnis interagieren Autisten mit der Umwelt auf besondere Weise. Die Gemeinsamkeiten des Autismus lassen sich in zwei Hauptkategorien einteilen:
Obwohl die meisten neurotypischen Menschen die Interaktion mit anderen Menschen geniessen und in der Regel mehrere Interessen gleichzeitig haben, neigen Menschen mit AS hingegen dazu, den Umgang mit Informationen und Fakten sowie sehr spezifische Interessen zu geniessen. Zudem können Sie hypersensibel (überempfindlich) oder hyposensibel (unterempfindlich) gegenüber sensorischen Reizen sein und eingeschränkte motorische Fähigkeiten haben. Oft fühlen Sie sich missverstanden und isoliert, überwältigt von ihren Eindrücken und von Situationen, und in ihrer Eigenart nicht akzeptiert.
Menschen mit Autismus können Fähigkeiten und Fertigkeiten in vielen Bereichen haben, wie:
Personen mit Autismus können in bestimmten Bereichen Schwierigkeiten haben, wie:
Viele Merkmale des Autismus lassen mit dem Heranwachsen nach, da die betroffene Person Bewältigungsstrategien entwickelt. Einige Merkmale sind für Dritte sogar kaum mehr wahrzunehmen, besonders bei weiblichen Betroffenen. Die strikte Einhaltung von Fristen, schnell wechselnde Prioritäten und Arbeitsplatzunsicherheit, welche in der heutigen Welt zur Norm geworden sind, können jedoch zu Problemen führen. Manche Merkmale von Menschen mit AS, z.B. Probleme bei der Kommunikation, soziale Unbeholfenheit, starre Denkweisen oder sensorische Probleme, können bereits bestehende Gefühle von Stress verschlimmern und zu Angst führen. Wenn Angstzustände zu stark werden, kann die Person mit AS eine Art Meltdown erleiden - ein Gefühl von Kontrollverlust. Dieses kann sich darin äussern, dass der Betroffene übermäßig kritisch, laut oder aggressiv wird.
Wenn ein Unternehmen die speziellen Bedürfnisse eines Mitarbeitenden mit AS kennt und bereit ist, die richtige Art von Unterstützung zu bieten, kann dies dem Betroffenen nicht nur helfen, die Herausforderungen in einem professionellen Umfeld zu bewältigen, sondern mitunter auch äusserst erfolgreich zu sein. Dadurch kann ein Arbeitgeber in hohem Masse von den ungewöhnlichen Fähigkeiten und Eigenschaften profitieren, welche eine Person mit AS in sein Unternehmen einbringt.
Da generell immer mehr Wissen über AS verfügbar ist, vor allem was die besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften von Menschen mit AS betrifft, beginnen Unternehmen langsam zu erkennen, wie wertvoll diese Personen für ihre Organisation sein können. Die Firma Microsoft führt zurzeit ein Pilotprogramm, wobei Menschen mit Autismus in ihrem Redmond Campus angestellt werden (3) und das Autism at Work Programm der Firma SAP läuft seit 2013.
Hier erfahren Sie mehr über das Autism at Work Programm bei SAP
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